Vom „Betanker“ zum „Stromer“

18 Monate, 120 Tausend gefahrene Kilometer liegen nun zwischen Erwerb des Tesla und heute. Fragen wie „wie weit kommst Du“ mag ich gar nicht mit einer (Kilometer)Zahl mehr beantworten. Es ist anders. Das macht den Unterschied zum Verbrenner aus.
Die Energieaufnahme. Natürlich gibt es Verbrenner die eine Reichweite von rund 1000 Kilometer haben. Mein letzter schaffte das bei sehr zurückhaltender Fahrweise. Im Normalfall waren es zwischen 800 und 900 Kilometer. Allerdings schaute ich auch immer auf die Preise und wenn es sich lohnte: Tanken. Man gab also Geld aus und legte sich eine Reserve an. Das war bei der M Klasse (2007 – 2010) bis zur Öffnung schon mal 100 Liter. Dann wenn eine Reise nach Sardinien anstand und man auf der Insel und Italien (Italien mindestens 20 Cent/Liter teurer) man wenig für den Diesel ausgeben wollte. Die Angabe der Reichweite des Fahrzeugs Modells findet man nicht. Es Interessiert nicht wirklich.
Beim Elektromobil ist das nun anders. Man verzichtet auf eine große „Reserve“. Eine vernünftige Reichweite, vernünftig? Ja, den Arbeitstag bewältigen können, oder so lange fahren können das neben den empfohlenen Pausen der Erholung keine zusätzlichen durchgeführt werden müssen. Für Berufskraftfahrer gibt es ja da Vorschriften. Und bei den vielen Auffahrunfällen werden die wohl nicht eingehalten. Man überschätzt sich da leicht. Deshalb ist die Selbstkontrolle doch trügerisch und Assistenzsysteme sinnvoll. Nach 2 bis 3 Stunden Autobahnfahrt finde ich eine Pause machen als absolut okay. Das bedeutet also für mich, ich muss so bis zu 350 Kilometer Strecke fahren können. Dann Pause. In der Regel habe ich dann 30 bis 80 Kilometer Restreichweite und lade auf 300 auf – oder bis mir der Tesla mitteilt: bis zur nächsten Ladestation ist aufgeladen. Mit mindestens noch 5% Ladekapazität bei Ankunft = 20 Kilometer /berechnet auf eine Geschwindigkeit von 150 Km/h auf Autobahn in Deutschland. Da diese Geschwindigkeit selten durchweg gefahren werden kann, steigert sich die Restkapazität schnell auf 10%.
Diese Reiseplanung gibt den Lernprozess wieder. Am Ziel benötige ich eine Steckdose. Habe ich dort keine, so muss ich die Reise so planen, dass ich wieder eine Ladestation erreiche.

Wenn die Politik die E-Mobilität hätte tatsächlich fördern wollen, sie hätte eigentlich nur allen Tankstellenbesitzern, mit finanzieller Unterstützung, zur Errichtung einer SCHNELL LADESTATION „verdonnern“ müssen. Das Netz wäre geschaffen und die Tasse Kaffee bezüglich Zeitüberbrückung auch da. Dazu auf öffentlichen Parkplätzen Ladestationen.

Shoppen gehen und bei Rückkehr zum Auto ist dieses wieder „voll“ genug geladen. Der Accu muss nicht voll sein. Nur genügend, bis zum nächsten Ziel und das Laden ist nicht mit „Wartezeit“ verbunden.

Und das ist der Unterschied.
Beim betanken eines Fahrzeuges muss ich warten und beim Fahrzeug bleiben. Bei den 100 Litern waren das mehr als 10 Minuten. Ein Opelfahrer hatte sich mal erkundigt, ob mein Tank defekt sei. Die Mengenangabe an der Zapfsäule wäre meist seine Preisangabe. Er stand hinter mir und musste halt warten.
Beim Laden kann ich was anders tun. Werktags schlafe ich seelenruhig in meinem Bett, während der Tesla in der Nacht den Strom aufnimmt. Auf Reisen geht es zur Toilette, mit den Hunden eine „Runde“ laufen und dann bei Ankunft am Auto heißt es meist „sie können weiter“. Und die Meldung ist schon ein paar Minuten alt. Denn aus den 5% sind schon längst 7,8 9 geworden (unter 5% fordert der Tesla nicht zur Weiterfahrt auf).

Nicht die Frage der Reichweite ist es. Die Frage muss also lauten: „hast Du immer in der Umgebung eine Lademöglichkeit“? Und ich Antworte: ja. Zu Hause habe ich eine. Da muss ich nirgendwo anders laden. Und auf Reisen hat Tesla eine gutes Ladenetz ausgebaut. Und auf Sardinien haben Filices einen Starkstromanschluss, an dem ich mit meiner mobilen Lademöglichkeit wie zu Hause laden kann. Ich schlafe und der Tesla lädt.

Strom ist dabei Preiswerter als Diesel und Co. Der gefahrene Kilometer kostet mir aktuell 19 Cent / Kilometer Netto.
(Enthält: Finanzierungsrate, Versicherung, Wartung, Strom, Reifen, Steuer (befreit), Reparatur (gab es keine))

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