Eigentlich war Urlaub angesagt

Heute wollte ich nun in aller Ruhe packen, um morgen früh gen Süden zu fahren. Natürlich nach Sardinien. Aber der Coronavirus hat was dagegen. Italien hat er so fest in seiner Hand, da geht keine Fähre. Das Verschieben um eine Woche hat auch nichts gebracht. Ich hoffe nun auf Ende Mai. Denn auch in Deutschland, ganz Europa steht alles still.

Es ist eigentlich wie in vielen Katastrophenfilmen. Erst wird mal den Wissenschaftlern nicht geglaubt. Dann sterben viele Menschen, darunter auch ein paar Hauptdarsteller (die für den Ausgang des Films aber nicht entscheidend) und andere Hauptdarsteller geht es richtig mies, gesunden und retten dann die Menschheit. So einfach im Film. Und jetzt?

Nun, den Wissenschaftlern wurde nicht geglaubt, einige Wissenschaftler trauten sich auch nicht die erforderlichen Maßnahmen klar und deutlich den Gestaltern der Gesellschaft (Politiker) zu sagen. Denn Geld, Gewinn ist ja wichtiger. Aber die Gestalter haben es jetzt begriffen und der „Rest“ wohl auch. Zumindest die meisten. Denn Tote gibt es jetzt sehr viele. Im Film kommt das Todbringende für jeden sichtbar. Naturgewalten oder halt böse Außerirdische. Den Virus sieht man nicht. Naturgewalten „schwappen“ so mal über einen für den Moment, also für eine kurze Zeit und für Außerirdische gibt es ja den Präsidenten mit Armee und einem (oder auch mal zwei) tollkühnen Mitstreitern. Die rauchen dann anschließend eine dicke Zigarre, nachdem sie die Außerirdischen so richtig den Hintern verbrannt, versohlt haben. Der Virus schwappt nicht einfach so einmal über uns und der Präsident muss seine Armee auch nicht an die Waffen bringen. Zum Zeltaufbau für die Kranken sind die Hände der Armee jetzt besser zu gebrauchen. Unser Feind, der Virus ist nicht sichtbar.

Und natürlich gibt es Verschwörungstheorien. „Mutter“ Natur hat den Virus erschaffen, um uns zu geißeln. Oder die Industrie macht „nur“ eine Werbekampagne Betreff“ lasst Euch impfen!“ Gibt nur keinen Impfstoff. Und allen wird es bewusst, wie wichtig das Leben überhaupt ist. Wie schön man zusammen feiern und auch trauern kann. Sich gegenseitig von Angesicht zu Angesicht lachen, trösten, sich Mut und Zuversicht geben kann. Das geht aber jetzt nicht. Jeder soll für sich sein, nur im engsten Kreis kontakte pflegen.

Wie wichtig uns etwas ist, das wird uns immer erst bewusst, wenn es uns nicht zur Verfügung steht. So ist das auch mit den „Helfern der Stunde“. Über die letzten Jahrzehnte hat man sie abgebaut. Sie immer schlechter behandelt. Egal in welchen Land man lebt. Warum? Weil sie kosten und der Gewinn nicht mit Geld zu beziffern, an keiner Börse zu handeln ist.

Wird sich das anschließend ändern? NEIN, natürlich nicht. Ist das Körperteil wieder gesund, vergisst man wie wichtig es ist. Das ist ganz natürlich. Es gab ja vereinzelte Rufe nach einem Bonus. Noch nicht mal einen Beifallklatscher gab es für diesen Vorschlag. Gesundheit ist unser wertvollstes – nur Geld darf es nicht kosten. Wie mit der Liebe, die kann man sich auch nicht kaufen. Und so wird es wieder so werden wie zuvor. Menschen die für Menschen da sind, werden von der Gesellschaft klein gehalten in Bezug auf Verdienst. Sicherlich gibt es ein paar Orden, auf jeden Fall werden die spitzen der Gesellschaft ein paar zu sich ins Büro/Saal/Garten einladen. Eine tolle Rede halten. Viel Verständnis aufbringen. Aber das muss dann auch reichen. Schließlich muss dann wieder Geld verdient werden und nicht ausgegeben.

Was kann man tun? Vor allem über schönes nachdenken und was geht auch tun. Wer in der DDR aufgewachsen ist, der weiß auf was er alles verzichten musste. Da waren Regale leer (allerdings Klopapier gab es immer) genauer gesagt nur mit sehr wenigen Produkten bestückt. Das essen hat trotzdem geschmeckt. Heutzutage ist das viel einfacher. Ich kann nicht nach Sardinien. Also hole ich mir so gut es geht Sardinien nach Hause. Essen, Trinken und viele Bilder, kleine Filme.

Vorfreude soll die schönste sein. Bin gespannt

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