Ich kann mich nicht mehr richtig aufregen

Heute habe ich es an mir so richtig bemerkt. Da nimmt einer mir so etwas von Vorfahrt. Vollbremsung. Ich schau ihn und seine Begleitung an. Ich will jetzt hier nicht hinterlegen, wie die beiden schauten. Aber ich konnte nur schauen in die Gesichter der beiden. Ja, gut, beim Bremsen hupte ich energisch. Das war es aber dann auch schon.

Wie konnte sich mein Vater doch so herrlich aufregen. „Wenn hier nicht gleich Ruhe ist, dann fliegt alles in die Luft!“ Es flog niemals was in die Luft. Ruhe war dann aber eingekehrt.

In der heutigen Zeit darf man sich aber auch gar nicht aufregen. Wird man gleich in die Ecke gestellt. Wie kannst Du Dich aufregen. Du musst verstehen. Alles ist richtig, nichts ist falsch oder könnte man eventuell besser, anders machen. Und wenn man sich über a aufregt, tut man auch b und c gleich mit schlecht machen ohne, ja ohne dass man es überhaupt erwähnte. Selbstverständlich kann man nun die Buchstaben vertauschen. Es ist egal.

Ja, so ein Virus hat es leicht mit den angeblich so aufgeklärten, mitfühlenden Menschen. Ich habe Menschen geschrieben und viele werden Deutsche lesen und sich aufregen. Nee, ich rege mich darüber nicht auf. Hat irgendwie keinen Zweck.

Aber die Altenpfleger*in, die mich eventuell in 25 Jahren betreuen „muss“, die kann sich jetzt aufregen, weil sie die ganze Geschichte, von vor wahrscheinlich dann 25 Jahren passiert, sie sich darüber informieren muss, um zu verstehen, was ich Geschrieben habe, um mich dann darüber befragen zu können. Also das bringt nun jetzt schon ein Lächeln in mein Gesicht.

, markiert

Entdecke mehr von mein-tagebuch.de

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen