Tag der Arbeit

Erst die Wunddokumentationen von gestern gemacht. Dann „meine“ Sonnenblumen nach draußen verpflanzt. 60 Stück. Ich bin definitiv kein Gärtner. Mal sehen wie viele Sonnenblumen es nun schaffen.

Dabei habe ich mir so meine Gedanken gemacht. Die Pflege. Zurzeit wird sie missbraucht. Sie ist und wird in die erste Reihe gestellt. Und ja, sie arbeiten am Limit. Aber wenn man das Vergüten anspricht. Ja, dann werden die, die die Pflege in die erste Reihe stellen und die Möglichkeit hätten dies dann auch entsprechend zu bezahlen sehr schmallippig. Selbst die vom Land beauftragten erwähnen tunlichst NICHTS, was mit Geld zu tun hat. Maulkorb?

Es geht auch nicht so einfach. Denn die Krankenkassen bezahlen doch letztlich. Nach Leistung. Steigt also die Vergütung der Leistung, muss zwangsläufig auch der Beitrag zur Krankenversicherung steigen. Aber dieser Beitrag muss nun niedrig gehalten werden. Da droht Abwahl aus dem Parlament. Und so bleibt es immer so wie es gerade ist.

Meine Gedanken nun, neben der Vergütung der Leistungen durch die Krankenkassen wird ein zweiter „Lohn“ gezahlt. Durch das jeweilige Bundesland. Einfach nur, weil die Pflegekraft einen Arbeitsplatz bei einem Anbieter im jeweiligen Bundesland haben.

So stelle ich mir das vor: Das Bundesland ermittelt die Anzahl an Vollzeitkräften, die benötigt werden, um Stationär und Ambulant die Betreuung der Bevölkerung im jeweiligen Bundesland sicherzustellen. Da wir ja zurzeit ein Pflegekräftemangel haben, wird die Zahl der benötigten höher sein als aktuell vorhanden. Die Pflegekräfte weisen also mit einem gültigen Arbeitsvertrag, bestätigt durch den Arbeitgeber die Belegung nach und erhalten vom Land 1650 € bei Vollzeit. Das wären so 75 Euro pro Arbeitstag. Das Bundesland schreibt also freie Plätze aus. Diese werden von dem Anbieter genommen, wenn sie natürlich nach Tarif bezahlen.
Mit der Zahlung verpflichtet sich das Bundesland die pflegerische Betreuung sicherzustellen und schafft Anreiz in seinem Bundesland genügend Pflegekräfte zu haben. Somit müssen die Anbieter von Pflege alle einen hohen, gleichen Pflegestandard haben und die Bezahlung der Leistung gehört dazu.
Aber auch die Krankenkassen müssen alle Anbieter für gleiche Leistung gleich bezahlen. Denn wie soll der private Anbieter mit weniger Geld die gleiche Leistung erbringen können? Die Ausrede, große Anbieter wie DRK bezahlen doch nach Tarif gibt es ja dann nicht mehr. Die nicht nach Tarif bezahlen, da erhalten auch die Pflegekräfte nicht das Geld vom Land. Ich glaube nicht, dass in solchen Betrieben dann noch Pflegekräfte arbeiten wollen.

Es entsteht auch ein Wettbewerb unter den Ländern. Ihr seid die größten, streichel, streichel geht, reicht dann nicht mehr. Und sicherlich müssen natürlich die Lebenshaltungskosten in der jeweiligen Region berücksichtigt werden bei der Höhe des Betrages.

Wie nun Finanzieren? Ähnlich wie der Solidarbeitrag. Von der Steuer einen gewissen Prozentsatz. ABER: das jeweilige Bundesland verpflichtet sich, das jeder Bürger nun das Recht hat, bei Bedarf nun auch eine Menschenwürdige, dem wissenschaftlichen Standard entsprechende Pflege und Betreuung zu erhalten.

Und das Geld, was das Bundesland über diesen Pflegesoli erhält, muss zwingend auch für die Pflege ausgegeben werden. Da gehe ich soweit, dass wenn, wie aktuell, die Pflegekräfte unter anderem auch am Limit arbeiten, weil Pflegekräfte fehlen, das nun nicht ausgezahlte Geld an die vorhandenen gegeben wird.

So grob meine Idee. Find ich nicht schlecht und wahrscheinlich habe ich da vieles nicht bedacht. Ich würde übrigens davon gar nicht profitieren. Habe mich ja aus der Pflege verabschiedet.

, markiert

Entdecke mehr von mein-tagebuch.de

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen