Nach Himmelfahrt, wo immer unser Cousinentreffen stattfindet, trifft sich am ersten Wochenende im Juni noch einmal bei der großen Schwester. Gestern geschah dies und heute nun los, aus Sachsen-Anhalt nach Schaffhausen, unserer Übernachtungsmöglichkeit. Wieder das Sporthotel mit Lademöglichkeit. Wir hatten im Hotel am Bahnhof ausgeschlafen. Allerdings mussten Fenster geschlossen sein, sonst wäre es zu laut gewesen.
Sonne und vor allem Regen wechselten sich ab. Überwiegend bewölkt, wenn dann die Ausfahrt „Lederhose“ angezeigt wird, da kommen die Kindererinnerungen zurück. Wir lachten immer und überlegten, wieso dieser Ort so heißt. Wenn wir mal von Halle/Saale aus die jetzige A9 nach Thüringen befuhren. Selbst besaßen wir kurze Lederhosen, geschenkt von der Tante, der Schwester meines Vaters, aus Klosterneuburg. In der DDR gab es so etwas nicht.
In Bayern angekommen, Rastplatz, Toilette. Und da kann man was erleben. Natürlich war ich nicht der Einzige. Und so stöhnte es leise neben mir in regelmäßigen Abständen. Um dann, etwas später, ein kurzes Lied der Erleichterung gesummt/gepfiffen. Das Frühstück im Hotel am Bahnhof war gut, aber es gab keinen Kaffeelatte. Den nun nachgeholt und weiter ging es. Im Radio wurden Staus vom Brenner und Fernmeldepass gemeldet. Heute nicht so schlimm wie gestern. Der Brennerpass, so meldete vor ein paar Tagen Südtirol1, wird über den Sommer 2-spurig sein. Ab Oktober dann wieder einspurig. Ein Grund, warum ich über Schaffhausen fahre. So ging es von der A9 auf die A6 und unter anderem passierten wir Crailsheim. Dorthin waren meine Großeltern gezogen, als sie übersiedeln durften. Pastoren im Ruhestand, da waren die Kommunisten doch froh. Und ich durfte sie 1987 besuchen. Die Großeltern waren bereits über 90 und hatten sich bescheinigen lassen: Sie sind alt, krank und leben nicht mehr lange. Das Erste stimmte zu 100 %, das Zweite: natürlich, und das Dritte war gelogen. Großvater wurde 97 und die Oma 101. Aber man kann ja nie wissen und hätte ich gewusst, dass 1989 im November…
Zurück zu heute. Die Temperatur lag bei 15 Grad und der Wind drückte das Ganze noch weiter nach unten. Das blieb bis kurz vor der Grenze. Schaffhausen, die Schweiz, empfing uns mit Sonnenschein und guten 20 Grad. Ein schöner Spaziergang entlang der Sportanlagen, wo die Jugend Fußball spielte. Also, die haben das Tor getroffen. Morgen geht es weiter.